Der 25. September 2010 sollte ein volleyballreicher Tag werden. Denn nicht nur wir, die dritte Herrenmannschaft griffen an diesem Tag in der Sporthalle Städtelner Straße zum runden Spieluntensil, sondern auch die erste Damenmannschaft und die erste Herren taten es uns gleich.
Nach mehr oder weniger gravierenden Startschwierigkeiten im ersten Spiel der Saison gegen Brandis galt es nun alle Bremsen zu lösen und auf Vollgas umzuschalten. Vor dem Spiel, gerade als alle so langsam warm liefen hieß es noch einmal zum Pitstop in den Vereinsraum zu kommen. Neben letzten ölenden Worten gab es als Überraschung auch noch einen neuen Anstrich. Neben einem rasanten Rot gibt es uns jetzt auch noch in einem eleganten Grau auf dem Spielfeld zu sehen. Noch ein schnelles Mannschaftsfoto mit (fast) komplettem Kader, beim Einschlagen die letzten Kohlen in den Kessel geschippt und dann kam auch schon das Abfahrtssignal vom Schiedsgericht. Wie es sich für ein Heimspiel gehört, wurde von Beginn am mächtig Radau gemacht. Wir liefen gut an und spielten uns in einen Rhythmus, der es unserem Gegner, SV Einheit Borna II schwer machte ins Spiel zu kommen. Somit überrollten wir sie Spielzug um Spielzug bis zum Punktestand von 16:8. Doch eine gegnerische Auszeit schien auf einmal Sand in unser Getriebe gebracht zu haben. Noch bevor Borna durchstarten konnte bremste unser Coach sie allerdings ebenfalls mit einer taktischen Auszeit beim Stand von 18:12 aus. Auf der Zielgeraden des ersten Satzes konnte uns dann rein gar nichts mehr bremsen. Der Endstand lautete 25:13. Um nichts an Schwung zu verlieren gab es für den zweiten Durchgang keine Veränderungen in der Aufstellung. Nun legten die sechs bzw. sieben Zugmaschinen (Steve Rudzik; Philipp Rößner; Franz Mahrwald; Gregor Kaczmarek; William Rößner; Geronimo Gußmann; Mirko Schmidt) auf dem Feld der TSG erst richtig los. Dass Borna in Satz zwei dennoch einen Punkt mehr (25:14) für sich verbuchen konnte war allein der Tatsache geschuldet, dass wir mehr und mehr kombinierten und damit auch ein höheres Risiko eingingen. Nach 31 Minuten Spielfreude in den ersten beiden Sätzen folgten noch einmal 21 Minuten im dritten und damit auch letzten Satz der ersten Heimspiels der Saison. Wieder dominierten wir das Spiel von Beginn an, spielten frei auf und konnten uns voll und ganz auf unsere eigene Leistung verlassen. In den Bahnhof "Sieg" liefen wir dann mit einem Punktestand von 25:18 ein. Nach einem solchen Start-Ziel-Sieg bedurfte es in der Pause zwischen den Spielen nur wenigen Wartungsmaßnahmen von der Trainerseite.
Auf dem zweiten Streckenabschnitt des Spieltages galt es nach Borna II nun auch Reudnitz III in die Schranken zu weisen. Weiter ging es im zweiten Spiel nun mit einer, auf drei Positionen, veränderten Aufstellung und uns im roten Antlitz. Anstelle von Steve Rudzik spielte nun auf der Außenposition Jeppe Reinsch, den zweiten Mittelblock neben Philipp Rößner stellte Sascha Grauert und auf der Diagonalen zog von nun an Andreas Patzer durch. Der Beginn des Satzes war klar in unserer Hand. Nur langsam schienen die Sportfreunde aus Reudnitz in die Gänge zu kommen. Entsprechend logisch war ihre Auszeit beim Punktetand von 14:7 für uns. Es ist und bleibt ein Rätsel an welchen Schrauben da auf der Gegenseite in der kurzen Pause gedreht wurde, aber plötzlich schien die Maschinerie auch bei ihnen rund zu laufen. Doch nicht allein ihre Leistung ließ uns ins Hintertreffen geraten, auf einmal hatten wir auch mit viel Gegenwind von den Unparteiischen zu kämpfen. Doch wir wären keine Sportler, wenn wir so etwas nicht wegstecken könnten und trotzdem weiter zeigen wozu wir im Stande sind. Nicht nur auf dem Spielfeld wurde hart für den Sieg geschuftet. Zum einen wurde von der Bank aus immer wieder die Stimmung sowie der Kampfgeist angeheizt und zum anderen durch taktisch gute Auszeiten von Seiten des Coachs der Spielfluss der Reudnitzer effektiv gestört. Unterstützung bekamen wir auch von den Zuschauertribünen. Danke dafür! All das machte dann ein knappes 25:23 für uns möglich. Ein ähnliches Bild zeigte sich auch im zweiten Satz. Doch schienen wir aus unerfindlichen Gründen anzufangen zu wackeln. Die zwei Grundpfeiler, Annahme und Aufschlag, auf die wir im ersten Satz und auch im kompletten ersten Spiel bauen konnten blieben auf einmal zum Teil einfach auf der Strecke. Punkt für Punkt mussten wir uns zum Satzerfolg vorantreiben. Beschlossen wurde dieser dann mit einem 26:24 Fotofinish. Nur noch ein Satz fehlte zum perfekten Heimspieltag! Allerdings hatte Reudnitz dabei noch ein Wörtchen mitzureden. Und ganz offensichtlich hatten sie in dieser Situation einfach die besseren spielerischen Argumente, was wir mit einem 21:25 Satzverlust anerkennen mussten. Es sollte aber auch nicht verschwiegen werden, dass wir uns selbst zu oft in die Quere kamen und deswegen einfach zu viele Punkte neben der Strecke liegen ließen. Auf ein neues, hieß es als der vierte Satz angepfiffen wurde. Zwei Veränderungen, die schon im vorangegangen Satz durch Einwechslung stattgefunden hatten wurden in die Startaufstellung zum hoffentlich letzten Satz des Tages übernommen. Außen kam wieder Steve Rudzik und im Mittelblock wieder William Rößner zum Einsatz. Unsere Stärke in diesem Abschnitt des Spiels schien einfach eine gleichbleibend stabile physische Substanz gewesen zu sein. Auch spielerisch fanden wir wieder zur alten Stärke. Ein zu Beginn des Satzes erkämpftes Punktepolster reichte um wieder gelöster spielen zu können. Da hatten unsere Gegenüber nichts mehr entgegenzusetzen. Klare Spielzüge und dem folgend klare Punktgewinne für uns machten dann den Sieg mit 25:18 komplett.
Mirko Schmidt
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