Am Wochenende stand der 2. Spieltag in der Sachsenklasse West an und unser Weg führte uns nach Schildau. Der Gastgeber ist uns aus der vergangenen Saison bestens bekannt und wir wussten um deren Stärke. Es wartete ein Spitzenspiel, in dem wir unser ausgefeiltes Spielsystem gegen geballte Volley-Erfahrung ála Tina, Sina und Zirmsann setzen mussten. Das dritte Team aus Ortmannsdorf wusste hingegen im Vorfeld um seine Außenseiterrolle, wollte aber dennoch Vollgas geben. Im ersten Spiel des Miniturniers setzte sich Schildau sehr deutlich mit 3:0 gegen den Aufsteiger der Bezirksliga Chemnitz durch. Dieses Resultat war bereits ein Ausrufezeichen in unsere Richtung und wir wussten um die Schlagkraft und Routine einer Tina Seifert.
TSV 1862 SCHILDAU - NEUSEENLAND-VOLLEYS MARKKLEEBERG II
3:2 (25:18, 22:25, 23:25, 25:14, 15:9)
122 Minuten, 20 Zuschauer
In der letzten Saison gab es an gleicher Stelle ein kampfbetontes Spitzenspiel mit vielen engen Sätzen, in dem sich der TSV knapp 3:2 durchsetzen konnte. Dieses Mal sollte der Sieg uns gehören. So zumindest der Plan. Doch bereits im ersten Satz zeichnete sich ab, dass dies ein schweres Unterfangen werden kann. Schildau machte wie zu erwarten viel Druck über Tina Seifert, die auch aus nicht optimalen Lagen immer wieder punkten konnte. Auf Seiten unserer Volleys war das Aufbauspiel zu mutlos und die Aufschläge erzielten noch nicht die notwendige Wirkung, um kampfstarke Schildauerinnen ernsthaft in Gefahr zu bringen. Demnach ging der erste Satz folgerichtig mit 18:25 an die Gastgeberinnen. Trainer Sebastian Schroth veränderte seine Startsechs auf zwei Positionen, brachte Jennifer Schliecker und Julia Tappendorf, um mehr Zugriff aufs Spiel zu erlangen. Der TSV hatte zu Spielbeginn gegenüber dem Ortmannsdorf-Spiel seine Aufstellung optimiert und holte alles Mögliche aus dem gegebenen Kader raus. Die Dominanz wechselte beim 10:7 zunehmend auf unsere Seite. Gute Aufschläge aus allen Reihen setzten dem TSV sichtbar zu. Fragende Blicke gingen in Richtung Auswechselbank. Libera Franziska Hartkopf organisierte Annahme und Feldabwehr perfekt, brachte mit viel Übersicht punktegenaue Feldzuspiele auf die Außenbahnen. Über ein 12:12 und 19:15 gelang mit einem 25:22 der verdiente Satzausgleich. Auch der dritte Satz gestaltete sich ähnlich. Immer leicht in Führung liegend wurde ausreichend Druck auf den TSV aufgebaut, dass deren Angriffsversuche nicht mehr so erfolgreich vorgetragen werden konnten. Linda Eckert und Gunilla Kollotzek zeigten starke Angriffe, auch über Mitte wurde sich langsam warmgespielt. Über 11:8, 15:14 und 23:18 ging es zielsicher zur 2:1 Satzführung. Einige Stockfehler brachten nochmal unnötige Spannung, aber der 25:23 Satzerfolg stand. Die Schildauerinnen schienen mental geschlagen. So startete auch der vierte Satz mit 6:3 erfolgversprechend. Julia Tappendorf agierte stabil in der Annahme und fand am Netz immer öfter erfolgreiche Lösungen. Doch plötzlich trumpfte der angeschlagene TSV richtig auf und wir brachen unerwartet ein. Nichts ging mehr und Schildau reichten zwei lange Breakserien von Tina Seifert und Claudia Koschela zum unerklärlichen 14:25 Satzgewinn. Der Tiebreak sollte also die Entscheidung bringen. Doch auch in diesem Satz fehlte von Beginn an Fokus und Dominanz im Spielaufbau. Beim Seitenwechsel bei 6:8 keimte noch Hoffnung das Ding zu drehen, doch dann gingen über 6:10 und 9:15 die Lichter aus. Unerklärlich wie das passieren konnte. Glückwunsch und Beifall an Schildau, die nie aufgegeben haben, großartigen Einsatz zeigten und am Ende verdient gewannen.
MVP: Jennifer Schliecker
TSV 1861 ORTMANNSDORF - NEUSEENLAND-VOLLEYS MARKKLEEBERG II
0:3 (18:25, 14:25, 13:25)
66 Minuten, 20 Zuschauer
Im letzten Spiel des Tages waren unsere Damen vom Papier her der haushohe Favorit, doch die unglückliche Niederlage steckte noch in den Köpfen und könnte Spiellaune und Leichtigkeit kosten. Die Startsechs wurde auf einigen Positionen verändert. Franziska Thürmer und Svenja Wessolowski kamen frisch auf die Platte und auch Elisabeth Klaucke und Lisa Florek durften wieder von Beginn an ran. Wie im Spiel gegen Schildau stach erneut Franziska Hartkopf heraus und zeigte eine tadellose Leistung. Highlights waren gute Aufschlagserien, starke Außenangriffe von Linda Eckert und schlagkräftige Kurzeinsätze von Nora Finsterbusch. Im Block leisteten Katharina Stöhr und Svenja tolle Arbeit. Diese Aktionen sorgten immer wieder für klare Führungen und waren schlussendlich hauptverantwortlich für einen ungefährdeten 3:0 Erfolg. Nicht optimal gestaltete sich der Spielaufbau, der oftmals holprig und ungenau war. In längeren Ballwechseln fehlte oftmals die Dominanz und Überzeugung, diese sauber zu Ende zu spielen und damit den direkten Punkt zu erzielen. Da wurde Ortmannsdorf zu viel Luft gelassen.
MVP: Franziska Hartkopf
Über beide Spiele gesehen war für den eigenen Anspruch zu wenig Präzision und Überzeugung vorhanden. Sechs Punkte waren möglich. Vier Punkte wurden geholt. Beide Gegner haben beherzt gekämpft und aus wenig viel gemacht. Beide Gegner mussten improvisieren und haben für sich das Bestmögliche rausgeholt. Schildau stand nach dem 1:2 mit dem Rücken zur Wand, hat den Glaube an einen Erfolg aber nicht verloren. Das Comeback war sagenhaft. Dafür Anerkennung und Respekt. Wir können mit den gewonnenen vier Punkten gut leben. Wir wissen jedoch, dass es bis zum kommenden Spieltag in Chemnitz einer deutlichen Steigerung bedarf. Denn dann heißt der Gegner wieder TSV 1862 Tina ähhh Schildau. Im ersten Spiel des Tages messen wir uns mit Neuling Textima Süd Chemnitz. In der Tabelle ist der Chemnitzer VV II mit einem Doppelerfolg an uns vorbeigezogen und nimmt den Sonnenplatz dicht gefolgt von unseren Damen ein.
Es spielten: Nora Finsterbusch, Franziksa Hartkopf (L), Franziska Thürmer, Julia Tappendorf, Lisa Florek, Linda Eckert (C), Katharina Stöhr, Jennifer Schliecker, Elisabeth Sörgel, Elisabeth Klaucke, Svenja Wessolowski, Gunilla Kollotzek und Sebastian Schroth (T).
Kommentar schreiben